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Barrierefreiheitsstärkungsgesetz für Online Shops: Was Sie ab 2025 beachten müssen

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Sie betreiben einen Online-Shop? Dann wird das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ab 2025 auch für Sie relevant. Warum? Weil es klare Vorgaben für digitale Barrierefreiheit macht – und bei Nicht-Einhaltung hohe Risiken drohen.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Warum Barrierefreiheit gerade für Online-Händler wichtig ist
  • Welche gesetzlichen Pflichten das BFSG konkret vorschreibt
  • Wie Sie Ihren Shop Schritt für Schritt anpassen
  • Tools und Checklisten für die schnelle Umsetzung

Los geht’s!


1. Warum Barrierefreiheit für Ihren Online-Shop ein Game-Changer ist

Stellen Sie sich vor: 20 % Ihrer potenziellen Kund:innen können Ihren Shop nicht nutzen. Weil die Schrift zu klein, die Farben zu blass oder die Navigation zu kompliziert ist. Das sind keine hypothetischen Zahlen – rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Sehbehinderung, Millionen weitere leiden unter motorischen oder kognitiven Einschränkungen.

Barrierefreiheit bedeutet: Ihr Shop wird für alle nutzbar – unabhängig von körperlichen oder technischen Voraussetzungen. Und das lohnt sich!

Vorteile, die Sie sofort spüren:

  • Mehr Umsatz: Sie erreichen bis zu 20 % mehr Kund:innen.
  • Bessere SEO: Barrierefreie Shops ranken höher bei Google (mehr dazu später).
  • Weniger Rechtsrisiko: Ab 2025 drohen sonst Abmahnungen.
  • Positives Image: Sie positionieren sich als inklusives Unternehmen.

Ein Beispiel: Ein deutscher Fashion-Onlinehändler optimierte seine Produktseiten mit Alt-Texten und klaren Kontrasten. Resultat: +15 % Conversion-Rate bei älteren Nutzer:innen und Screenreader-Nutzern.

Barrierefreiheit ist also kein „Nice-to-have“ – sondern ein Wettbewerbsvorteil. Doch was genau verlangt das neue Gesetz?


2. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Das müssen Sie wissen

Das BFSG setzt den European Accessibility Act (EAA) in deutsches Recht um. Ab 28. Juni 2025 gilt es für:

  • Online-Shops
  • E-Banking-Dienste
  • Ticketportale
  • Apps von Unternehmen ab 10 Mitarbeiter:innen oder 2 Mio. € Umsatz

Konkret bedeutet das: Ihr Shop muss die WCAG 2.1 Level AA-Standards erfüllen. Diese internationalen Richtlinien sind der Goldstandard für barrierefreie Websites.

Was passiert, wenn Sie nicht nachrüsten?

  • Abmahnungen: Konkurrenten oder Verbände können Sie verklagen.
  • Bußgelder: Höhe je nach Bundesland unterschiedlich.
  • Image-Schaden: Negativschlagzeilen wie „Shop XY diskriminiert Sehbehinderte“.

Aber keine Sorge – mit der richtigen Strategie wird Ihr Shop fit für 2025.


3. Die 5 größten Barrieren in Online-Shops – und wie Sie sie beseitigen

Laut einer Studie der Aktion Mensch scheitern Nutzer:innen mit Behinderungen besonders oft an:

  1. Unleserlichen Texten (zu geringer Kontrast, keine Zoom-Option)
  2. Unbedienbaren Elementen (Dropdown-Menüs, die nur per Maus funktionieren)
  3. Fehlenden Bildbeschreibungen (Produktfotos ohne Alt-Texte)
  4. Komplizierten Bestellprozessen (unklare Fehlermeldungen im Checkout)
  5. Nicht kompatiblen Hilfstechnologien (Screenreader können Buttons nicht erkennen)

Die gute Nachricht: Viele Lösungen sind einfach umsetzbar.


4. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So machen Sie Ihren Shop barrierefrei

Schritt 1: Prüfen Sie den Status quo

Nutzen Sie Tools wie WAVE oder Lighthouse, um Schwachstellen zu finden. Diese Tools markieren direkt:

  • Fehlende Alt-Texte
  • Kontrastprobleme
  • Tastaturfallen

Kostenlose Tools:

Schritt 2: Priorisieren Sie Quick Wins

  • Alt-Texte nachrüsten: Beschreiben Sie jedes Produktbild kurz und präzise (z. B. „Damenschuh aus Leder, Farbe rot, Absatz 5 cm“).
  • Farbkontraste anpassen: Nutzen Sie den WebAIM Contrast Checker, um Mindestkontraste (4,5:1) sicherzustellen.
  • Formulare optimieren: Fügen Sie Labels hinzu (z. B. „Vorname“ statt nur ein leeres Eingabefeld).

Schritt 3: Komplexe Barrieren angehen

  • Tastaturnavigation testen: Können Kund:innen den Warenkorb auch ohne Maus bedienen?
  • Mobile Usability prüfen: Funktioniert der Shop auf kleinen Screens? Sind Buttons groß genug (mind. 44×44 Pixel)?
  • Dynamische Elemente screenreadertauglich machen: ARIA-Labels für Filterdropdowns und Live-Suche einfügen.

Schritt 4: Dokumentieren und schulen

  • Erstellen Sie eine Barrierefreiheits-Erklärung (Pflicht ab 2025!).
  • Schulen Sie Ihr Team – vor allem Redakteur:innen (für Alt-Texte) und Entwickler:innen.

5. Checkliste: Ist Ihr Shop bereit für das BFSG?

Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:

✅ Alle Bilder haben aussagekräftige Alt-Texte.
✅ Farbkontraste (Text/Hintergrund) sind mindestens 4,5:1.
✅ Formularfelder sind mit Labels verknüpft (keine Platzhalter als Ersatz).
✅ Tastaturnavigation ist voll funktionsfähig (Test mit Tab-Taste!).
✅ Videos haben Untertitel/Transkripte.
✅ Überschriften sind hierarchisch korrekt (<h1> bis <h3>).
✅ Fehlermeldungen im Checkout sind klar formuliert (z. B. „Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein“).

Fehlt noch etwas? Nutzen Sie die WCAG-Quick-Referenz, um alle Kriterien abzuhaken.


6. Tools und Ressourcen für die Umsetzung


Fazit: Jetzt handeln – bevor es teuer wird

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz kommt 2025 – doch die Vorbereitung braucht Zeit. Starten Sie jetzt mit kleinen Schritten:

  1. Analysieren Sie Ihren Shop mit kostenlosen Tools.
  2. Trainieren Sie Ihr Team für barrierefreie Inhalte.
  3. Implementieren Sie die WCAG-Standards systematisch.

Brauchen Sie Unterstützung? Als Experte für barrierefreie Online-Shops helfe ich Ihnen gerne – kontaktieren Sie mich direkt.

Ihre Vorteile: Mehr Kund:innen, weniger Risiko, bessere Usability. Worauf warten Sie noch?


Weitere Tipps gefällig? In meinem Blog finden Sie Artikel zu SEO für Online-Shops und Conversion-Optimierung.

Florian Salman
Freelancer & WordPress Programmierer aus München
Als engagierter WordPress Freelancer aus München habe ich mich auf die Rolle eines WordPress Programmierers und Entwicklers spezialisiert. Meine Expertise erstreckt sich von der Theme- bis zur Plugin-Entwicklung. Zusammen mit meinem Team bin ich der Kopf hinter dem erfolgreichen Plugin WP Bug Detector und engagiere mich aktiv in der WordPress-Community.

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